Warum Compliance Management kein notwendiges Übel ist
Compliance-Management ist alles andere als irgendein neumodischer Schnick-Schnack. Vielmehr umfasst es alle Maßnahmen, die das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens sicherstellen. Die Verpflichtung dazu, die gesetzlichen Verbote und Gebote einzuhalten trifft kleine und mittelständische Unternehmen genauso wie große Aktiengesellschaften.
Im Mittelstand werden im Zusammenhang mit der Einführung eines Compliance Management allerdings häufig die nicht unerheblichen Kosten gescheut. Die damit einhergehende Risiken werden dabei zu oft unterschätzt. Gerade in Familienunternehmen wird zudem häufig davon ausgegangen, dass die Familie stets den Überblick über alle Belange des Unternehmens hat und weitere Kontrollmechanismen überflüssig sind.
Oft wird dabei übersehen, dass ein funktionierendes Compliance-Management kein notwendiges Übel ist, sondern auch dem mittelständischen Unternehmen viele Vorteile bringt.
Compliance-Management bringt Wettbewerbsvorteile
Es kommt auch hier darauf an, sich gegenüber den Wettbewerbern positiv abzugrenzen und durch ein vorhandenes Compliance-Management im Unternehmen das Vertrauen von Kunden, Lieferanten und vor allem von den Banken in die Integrität des Unternehmens zu steigern.
Gerade mittelständische Unternehmen sollten das eingerichtete Compliance Management System durch einen neutralen Dritten zertifizieren lassen. Ein Compliance-Zertifikat kann das Haftungsrisiko wegen einer behaupteten Verletzung der Organisations- und Aufsichtspflicht vermindern, die Chancen auf den Zuschlag bei einer öffentlichen Ausschreibung erhöhen und Geschäftspartnern als Nachweis vorgelegt werden.
All dies kann einen Wettbewerbsvorteil gegenüber weniger compliance-orientierten Unternehmen darstellen und wird einen Mehrwert schaffen.
Sinnvolle Maßnahmen
Um Verstöße nicht nur zu entdecken, sondern bereits im Vorfeld zu verhindern, sollten Unternehmen auf sinnvolle Maßnahmen zurückgreifen. Besonders beliebt sind Beratungsangebote und Schulungen zur Betrugsbekämpfung, sowie unternehmenseigene Ethikrichtlinien.
Viele Baustellen, aber irgendwo muss man anfangen
Ein sinnvoller erster Schritt besteht darin, genau zu prüfen was man eigentlich schon hat. Viele Unternehmen wissen gar nicht, wie viel sie schon geleistet haben, weil die bereits vorhandenen Mechanismen und Maßnahmen nicht strukturiert sind.
Grundsätzlich gilt: Ohne Risikoanalyse keine Compliance. Daher ist in der schonungslosen Analyse des Ist-Zustandes immer der erste und wichtigste Schritt.
Notwendig – aber kein Übel
Compliance sollte als Aktivposten angesehen werden. Die Basis jeder nachhaltigen Geschäftsbeziehung ist Vertrauen, das gilt vor allem für Branchen, in denen mit Kundengeldern oder personenbezogenen Nutzerdaten gearbeitet wird. Kunden legen zunehmend Wert darauf, dass das Unternehmen nicht in illegale Geschäfte verwickelt ist. Und auch die eigenen Mitarbeiter identifizieren sich weit stärker mit einem „sauberen“ Unternehmen.
Mitarbeiter, die nach außen unredlich sind und mit Bestechungszahlungen Aufträgen nachhelfen, werden sich auch gegenüber ihrem eigenen Arbeitgeber im Zweifel nicht korrekt verhalten. Dagegen erhöht die strikte Einhaltung und Überwachung von Compliance-Vorgaben das interne und externe Ansehen des Unternehmens, schafft Transparenz und Vertrauen.
Externer Berater
Die Installation eines Compliance-Systems geht in der Regel mit einem überschaubaren Aufwand. Allerdings sollte spätestens an dieser Stelle ein Spezialist hinzugezogen werden. Gerade für mittelständische Unternehmen lohnt sich ein eigener Compliance-Manager oft nicht. Zwar kann man einen Mitarbeiter zum Compliance-Officer schulen, aber in der Praxis hat sich bewährt einen externen Spezialisten zu beauftragen, der zum einen das Compliance-Management installiert,die Mitarbeiter schult und dann vor allem die Überwachung übernimmt.
Tatsächlich erweist sich in der Beratung immer wieder, dass der Nutzen und der Aufwand durchaus in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Erfahrungsgemäß ist geraden in mittelständischen Unternehmen die Pflege und Überwachung des Compliance-Systems wenig aufwändig.
Haben Sie Fragen zu diesem Thema oder konkreten Beratungsbedarf? Sprechen Sie uns an!
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.